In festlichem Rahmen wurden am Donnerstagabend (9. September) beim Landessportbund die Preise für den Niedersächsischen Sportjournalistenpreis vergeben. Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) verantwortet den Preis nunmehr im siebten Jahr unter der Schirmherrschaft von Innenminister Boris Pistorius in sechs Kategorien. Besonders interessant war in diesem Jahr die Entscheidung für den besten Beitrag im Bereich „Nachwuchs“, ging es doch bei der großen Podiumsdiskussion am Abend um die Frage, wie man in digitalen Zeiten die Qualität im Journalismus stärken und womöglich weiter ausbauen kann. Letztendlich gewann in der Kategorie „Foto und Nachwuchs“ Shirin Abedi mit ihrem Stück „May I Have This Dance“, das im Stern veröffentlicht wurde. Moritz Cassalette lag in der Kategorie Hörfunk mit „Enke- Leben und Tragik eines Torhüters“ (NDR2) auf Platz 1 und nahm auch den Hauptpreis mit nach Hause. (die Gewinner aus allen Kategorien finden Sie weiter unten)
Auf dem Podium diskutierte eine hochkarätige Besetzung über die Frage der Qualität im Sportjournalismus, auch über Nähe und Distanz zwischen Sportlern und Journalisten: Neben der WfL-Wolfsburg- und Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp und Ruderin und Olympiateilnehmerin Marie-Cathérine Arnold saßen der ARD-Sportexperte Gerhard Delling und der Professor für Journalismus, Marcus Bölz in der Runde. „Durch digitale Medien ist die Chance gegeben sich selbst Felder zu suchen“, so zuversichtlich eröffnete Gerhard Delling die Diskussion. Durch Interesse, Know-How und Crossmedia könne durchaus nicht nur eine größere Verbreitung, sondern auch eine bessere Qualität erreicht werden.
Prof. Dr. Marcus Bölz, der an der FHM das Institut für Sportpublizistik leitet und wissenschaftlicher Studiengangsleiter für den Bachelor Sportjournalismus & Sportmarketing ist, trat dennoch entschieden für traditionelle Werte im Journalismus ein, insbesondere für die Sprach-Qualitäten des Reporters: „Sportjournalismus bedeutet im Alltäglichen das Spezielle zu suchen und das sprachlich umzusetzen. Es geht um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Denn: Sportjournalist ist ein Traumjob, den man sehr ernst nehmen muss.“
Dem schlossen sich auch die beiden Leistungssportlerinnen an, die in ihren eigenen Social-Media-Kanälen keine Konkurrenz zu den professionellen Medien sehen, sondern allenfalls eine Ergänzung. Weil die sogenannten „Randsportarten“ wie etwa das Rudern ohnehin um Aufmerksamkeit ringen wünscht sich Marie-Cathérine Arnold eine bessere Kooperation und mehr Vielfalt im Journalismus.
Darauf, so wies die Rektorin der Hochschule, Prof. Dr. Anne Dreier, hin, arbeitet man auch in der Lehre hin: „Qualitätsjournalismus ist kein abstraktes Ziel, sondern ein Prozess. Als Fachhochschule des Mittelstandes sind wir froh, dass wir diesen Prozess aktiv mitgestalten und unseren Studierenden die bestmögliche Ausbildung aus Praxis und Theorie vermitteln können – und zwar mit relevanten Partnern“. Beim anschließenden Get Together tauschten sich Vertreter von Vereinen und Verbänden weiter entspannt zu diesem Thema aus. In zwei Jahren gibt es den nächsten Niedersächsischen Sportjournalistenpreis.
Die Gewinner:
Hauptpreis
- Moritz Cassalette mit „Enke- Leben und Tragik eines Torhüters“ (NDR2)
Gewinner in den einzelnen Kategorien:
Kategorie Print
- Christoph Bähr mit „Der Traum von der Bundesliga“ (WESER-KURIER)
Kategorie Hörfunk
- Moritz Cassalette mit „Enke- Leben und Tragik eines Torhüters“ (NDR2)
Kategorie TV
- Inka Blumensaat mit „Vom Wendland in die Weltklasse: Almuth Schult – Deutschlands Nummer 1“ (NDR)
Kategorie Digital
- Jannik Meyer & Niels Babbel mit dem Podcast „Anschlusstreffer“
Kategorie Foto und Nachwuchs
- Shirin Abedi mit „May I Have This Dance“ (Stern)