Lehren und Lernen in einer Welt im Wandel - 19. Fachgruppentagung Pädagogische Psychologie
Vom 18. bis 20. September 2023 veranstaltete das Institut für Pädagogisch-Psychologische Lehr- und Lernforschung (IPL) die 19. Fachgruppentagung Pädagogische Psychologie (PAEPS) in Kiel. Das Oberthema: Lehren und Lernen in einer Welt im Wandel. Dazu stellen unterschiedliche Forscher*innen über drei Tage aktuelle Beiträge aus der Pädagogischen Psychologie vor.
Studierende des Masters Psychologie aus Hannover hatten sich im Vorfeld in einem Lehrmodul mit dem Thema "Antizipierte negative Konsequenzen und Prokrastinationsverhalten bei Lernenen" beschäftigt und eine Tagebuchstudie durchgeführt. Die Forschungsergebnisse durfte Psychologie-Student Patrick Eggert in einem Symposium vor Fachpublikum präsentieren.
Über die Studie: Prokrastination beschreibt das Phänomen, dass Aufgaben aufgeschoben werden, obwohl daraus resultierende mögliche Nachteile bei Aufschieben kognitiv antizipiert werden. Die Antizipation der negativen Konsequenzen, die eine zentrale Bedeutung für die Definition von Prokrastination hat, wird in der Forschung jedoch wenig abgebildet. Die Studie setzt an diesem Punkt an und untersucht das Zusammenspiel von den kognitiv antizipierten negativen Konsequenzen mit dem momentanen Affekt und dem Prokrastinationsverhalten von Lernenden im Zeitverlauf. An der elektronischen Tagebuchstudie namen 56 Studierenden über 14 Tage zweimal täglich teil.
Laut den Studienergebnissen scheint die Antizipation negativer Konsequenzen durch die Aufgabenaufschiebung das spätere Prokrastinationsrisiko sogar zu erhöhen, ansatt zu einer direkten Aufgabenbearbeitung anzuspornen
Autoren der Studie: K.Bruns, P. Eggert, A. Esper, M. Hausmann, L. Wieland, A. Wolgast (eine Zusammenarbeit der Fachhochschule des Mittelstands und des Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation)