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| KI.News

​​​​​​​Ein Jahr ChatGPT: KI-Symposium an der FHM Köln

Die Fachhochschule des Mittelstands hat Ende letzter Woche ein Symposium zum Thema ‚KI einfach machen?!‘ veranstaltet. Rund 90 Teilnehmer*innen nahmen an der hybriden Veranstaltung in Präsenz am Kölner Hochschul-Campus und über eine Online-Plattform teil. Die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz in Handwerk, Medien, Bildung und Psychologie wurden mit Studierenden, Professor*innen und externen KI-Anwender*innen und Entwickler*innen diskutiert. Und alle waren sich einig: Um Risiken der KI zu minimieren und ihre Chancen zu vergrößern, sollte möglichst vielen Menschen Begeisterung und Kompetenz im Umgang mit KI vermittelt werden.

KI wird alle Berufe verändern

In Vorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen arbeiteten die Teilnehmenden die Möglichkeiten und Grenzen der KI für die unterschiedlichen Arbeitsbereiche heraus. Ein Ergebnis: Alle Berufe, auf die die Studiengänge der FHM vorbereiten, sind von den Entwicklungen der Künstlichen Intelligenz betroffen. Im Handwerksmanagement wird die KI beispielsweise heute schon genutzt, um in Unternehmen wie in Bäckereien oder Metzgereien Energie zu sparen oder den Einkauf zu planen. Im Journalismus unterstützt die KI die Analyse von großen Datensätzen oder hilft bei der Text- und Bilderstellung.

Dr. Christian Temath, Geschäftsführer der am Fraunhofer IAIS ansässigen Kompetenzplattform KI.NRW, hielt einen Vortrag zum Thema: „KI ist da, um zu helfen!“. Seine Anwendungsbeispiele belegten, dass sich im Gebäudemanagement zum Beispiel bei Lüftungs- und Heizungseinstellungen bis zu 20 Prozent Energie einsparen lließen. KI helfe zudem, den Ressourcenverbrauch bei der Produktion von Lebensmitteln zu verringern. Dank KI gebe es weniger überschüssige Ware, die weggeworfen werden muss – das sei nachhaltig.

Felix Stelzer ist Entwickler von Chatbots und nutzt die Künstliche Intelligenz in seiner Firma melibo, um den Kundenservice zu revolutionieren. Reklamationen oder Nachfragen zum Produkthandling können durch KI viel schneller und präziser bearbeitet werden. Die Chatbots von melibo sind unter anderem beim Fußballverein VFL Wolfsburg oder der Firma Tesa im Einsatz. Stelzer rät in seinem Vortrag dazu klar zu machen, dass das Gegenüber ein Roboter ist und kein Mensch.

KI wird gesellschaftliche Umbrüche auslösen

Dass es auch Risiken im Umgang mit KI gibt, haben die Teilnehmer des Symposiums schnell erkannt: So können automatisierte Systeme, bei denen Menschen nicht mehr korrigierend eingreifen, Einfluss auf Wahlen nehmen. Die Leistungsfähigkeit der KI kann dafür sorgen, dass sich Berufe verändern oder ganz wegfallen, was gesellschaftliche Umbrüche zur Folge haben kann. In der Psychologie gibt es beim Einsatz von Apps in der Therapie Datenschutzprobleme. Hier kann die KI laut Prof. Dr.  Ingo Jungclaussen, Professor für Psychologie an der FHM, nur ergänzen aber nicht ersetzen.

Geradezu erschrocken waren die Teilnehmenden von den Möglichkeiten der KI in der Bild- und Videoproduktion. Julian Guttzeit, Geschäftsführer der Medienproduktionsfirma 5Pace wandelte mit seiner Arbeitsgruppe in wenigen Minuten reale Bilder in künstliche um und produzierte daraus Videos. Er zeigte außerdem, wie schnell man Stimmen synthetisieren kann. Diese Techniken machen laut der Experten die Erstellung von Fake-News zu einem Kinderspiel: „Wenn wir nicht dagegenhalten, wird im nächsten Jahr das Vertrauen in die mediale Berichterstattung deutlich sinken“, meint der KI-Experte Dr. Christian Temath. Und weist auf ein weiteres Problem hin: Unsere Arbeit mit ChatGPT macht die Plattform immer schlauer. „Probieren Sie aber auch andere KI-Tools aus, die beispielsweise hier in NRW entwickelt werden“, rät Dr. Temath.

Stefan Kombüchen, Hochschullehrer und Mitgründer der KI-Zukunftswerkstatt an der FHM, verweist auf ein Risiko, auf das bereits der Autor Aldous Huxley 1932 hingewiesen hat: „Wir werden die Medien anbeten, die uns das Denken abnehmen.“ Und betont: „Wir müssen die Kompetenz im Umgang mit der KI bei allen Menschen und in allen Berufen schulen. Wir müssen ein Bewusstsein für die Herausforderungen entwickeln, und das mit Mut und Begeisterung. Dann können wir die KI zum Denken nutzen.“

Das Symposium ist Teil einer Initiative an der FHM, um den Wandel durch und mit der KI an der Hochschule zu begleiten.  

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