WBL Accelerator – bei der neuen Generation punkten

Am 23.03.2021 begrüßte der Prorektor "Internationales" und Wissenschaftlicher Leiter der FHM Berlin, Prof. Dr. habil. Torsten Fischer, 60 Ausbildungsbeauftragte, Trainer/innen, Ausbilder/innen und mit der Organisation und Durchführung von Lern- und Unterweisungsprozessen in Unternehmen befasste Berufsschullehrer/innen zum Online-Abschlusskongress des ERASMUS+ Projektes „WBL-Accelerator“.

Prof. Dr. Heike Bähre und Ian O’Donovan M.A. präsentierten für die FHM Berlin die Ergebnisse des von ihnen realisierten Projektes:

  1. die mit dem Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V., dem NEFTE (Network For Teaching Entrepreneurship) e.V. und weiteren Akteur/innen in der beruflichen Bildung von Unternehmen und Bildungspartnern erarbeitete Explorative Forschungsstudie,
  2. das Mentor/innentraining für WBL-Verantwortliche und
  3. das Handbuch für WBL-Verantwortliche.

„Der Begriff ‚WBL‘ ist ein in verschiedenen Erasmus+-Projekten entwickelter Kunstbegriff, der sich auf der Grundlage des englischsprachigen ‚work-based learning‘ auf alle Prozesse des arbeitsbasierten Lernens am Arbeitsplatz bezieht“, so Prof. Dr. Heike Bähre, Projektleiterin von Seiten der FHM Berlin. Sie selbst hat einen lebenslangen Prozess des Lernens am Arbeitsplatz durchgemacht und andere dabei begleitet: als Industriekauffrau, als IHK-zertifizierte ADA-Ausbilderin für verschiedene kaufmännische und Büro-Berufe sowie als Unternehmerin und Hochschullehrerin.

Eindrucksvoll schilderte Psychologin und Leiterin vom TalentCenter der Wirtschaftskammer Steiermark, Mia Andrlik, wie in dieser gemeinsam mit dem Institut für Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz entwickelten modernen Einrichtung zur Berufsorientierung Schüler/innen für Unternehmen als Talente vermessen und gewonnen werden. Die Wirtschaftskammer Steiermark ist – neben der FHM Berlin – einer von insgesamt sieben Partnern aus sechs Ländern dieser Erasmus+ Projektpartnerschaft.

Ian O’Donovan M.A. gab fokussierte Einblicke in das Modulhandbuch des Trainingsprogramms und stellte Auszüge aus den erarbeiteten Seminaren und Begleitmaterialen vor. Die von ihm präsentierten Beispiele zur Gewinnung der neuen Generationen  der „Digital Natives“ und zum generationenübergreifenden Lernen in den Betrieben wurden mit großem Interesse aufgenommen; es wurde nachgefragt und darüber diskutiert.

Vor der Kongress-Abschlussdiskussion wurde der langjährige Seminardirektor a.D. des Deutschen Seminars für Tourismus (DSFT), Diplom-Volkswirt Ulrich Schöpp, für sein Lebenswerk zum lebenslangen Lernen im Beruf mit dem „Kristallenen Ehrenglobus des TTNetwork“ ausgezeichnet. Seine beruflichen Stationen reichten von der Ausbildungsleitung in der Deutschen Zentrale für Tourismus über die mehr als 30-jährige Tätigkeit als Seminardirektor in der Erarbeitung und Realisierung von Weiterbildungsangeboten für alle Zweigbranchen des Tourismus und Gastgewerbes bis zum Ehrenpräsidenten des Vereins der Dozenten im Tourismus (TTNetwork) e.V. Der Verein ist aus einem DSFT-Langzeitkurs zur beruflichen Weiterbildung am Arbeitsplatz im Unternehmen mit dem damaligen Professor für Wirtschaftspädagogik der Hochschule Weingarten, Prof. Dr. Franz Decker, hervorgegangen.

In der Abschlussdiskussion erörterten TTNetwork-Vereinsvorstand Peter Becker, der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des NEFTE (Network For Teaching Entrepreneurship) e.V. Prof. Wolf-Dieter Hasenclever (zgl. Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Schulentwicklung und Lehrerbildung i.R.) und Detlef Elss, Mitglied des Präsidiums und Ehrenmitglied des Unternehmerverbands Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V., unter Moderation von Prof. Dr. Heike Bähre, die Projektergebnisse angesichts der neuen „Digital Corona-Schulabgangsgeneration 2021“ und der aktuellen Anforderungen an die Lehrausbildung.

Prof. Wolf-Dieter Hasenclever zitierte Prof. Dr. Ludger Wößmann vom Ifo Institut: „Heute kann keiner sagen, welche Berufsbilder in 20 Jahren nachgefragt werden. Der digitale Wandel und die Künstliche Intelligenz werden viele Tätigkeiten und Berufsbilder überflüssig machen. Wir müssen Kinder und Jugendliche darauf vorbereiten, dass sie zwischen 20 und 67 nicht die gleichen Tätigkeiten ausüben werden. Sie müssen vielmehr lernen, sich immer wieder anzupassen.“ Zugleich sei die Arbeitswelt in einem fundamentalen Wandel; sie werde vielfältiger, digitaler und inklusiver. In diesem Wandel müssen sich die Akteur/innen den großen Veränderungen stellen; das sind: Nachhaltigkeit, Globalisierung, Digitalisierung. In der Veranstaltung herrschte Einigkeit, dass das „WBL Accelerator“-Projekt einen Beitrag dazu leisten wird, dass mit den Materialien des entwickelten Trainingsprogramms insbesondere mittelständische Unternehmen unterstützt werden können, dem Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern zu begegnen.

Es fand im Rahmen der Veranstaltung außerdem ein reges Networking zur Verknüpfung des "WBL Accelerator"-Projektes mit anderen europäischen Projekten statt: beispielsweise verwies Alexandra Wachholz vom DSFT auf ihr Projekt „The Next Tourism Generation (NTG) Alliance“, Anja Kirchner von den Unternehmerverbänden Mecklenburg-Vorpommern auf das Projekt „vierpunkteins - Digitales Lernen in der Aus- und Weiterbildung“, Gwenola Nusser und Oliver Jentsch von der hiba Impulse Berlin verwiesen auf das Projekt „HoGa ITecQ“.

Berufsschullehrerin Stefanie Boes vom Friedrich List Berufskolleg Herford dankte für „die aufschlussreiche und interessante Veranstaltung“ und wolle zukünftig das Thema Ausbildung in Europa nicht mehr vernachlässigen und ihre Student/innen auf die passenden Förderprogramme verweisen. Denn so sei es möglich, europaweite Mobilität in der Berufsbildung noch besser zu nutzen und gleichzeitig IT-Kompetenzen länderübergreifend weiterzuentwickeln. Das Veranstaltungsprogramm im Überlick ist hier verfügbar.

 

WBL Accelerator - scoring with the new generation

On 23/03/2021 the prorector of international affairs and scientific director of the FHM Berlin, Prof. Dr. habil. Torsten Fischer, welcomed 60 mentors, trainers, instructors and vocational school teachers involved in the organization and implementation of learning and instruction processes in companies to the online final congress of the ERASMUS+ project "WBL-Accelerator". Prof. Dr. Heike Bähre and Ian O'Donovan of the FHM Berlin presented the results of the project:

  1. In cooperation with the Unternehmerverband Norddeutschland Mecklenburg-Schwerin e.V., NEFTE (Network For Teaching Entrepreneurship) e.V. and other stakeholders in the vocational training of companies and educational partners the project carried out a research focus group and subsequent research report.
  2. The "Mentor training programme for WBL-Responsibles"  and
  3. The so-called "Handbook for WBL Managers"

The term "WBL" is a term developed in various Erasmus+ projects, based on the English "Work-based Learning", referring to all processes of work-based learning in the workplace.  Prof. Dr. Heike Bähre, who has extensive experience in “WBL” having herself gone through and accompanied a lifelong process of learning in the workplace, in the private sector as an industrial clerk (IHK), as an IHK-certified ADA trainer for various commercial and office professions, and as an entrepreneur and university lecturer/professor.

Psychologist and director Mia Andrlik of the TalentCenter of the Styrian Chamber of Commerce impressively described how students are evaluated and guided to suitable profession and companies in this modern facility for career orientation developed with the Institute of Psychology of the Karl Franzens University in Graz. The Styrian Chamber of Commerce is one of seven partners in this Erasmus+ project partnership, along with FHM Berlin.

Ian O'Donovan M.A. gave focused insights into the module manual of the training program and presented excerpts from the developed seminars and accompanying materials. The examples he presented on attracting the new "digital natives" generations and on intergenerational learning in companies were received with great interest, and questions were asked and discussed.

Before the congress closing discussion, the long-time seminar director (ret.) of the German Seminar for Tourism (DSFT), graduate economist Ulrich Schöpp, was awarded the "Crystal Honorary Globe of the TTNetwork" for his life's work on lifelong learning in the profession. His vocational posts ranged from the training management in the German National Tourist Board as well as over 30-years’ experience as seminar director in the development and realization of professional training for all branch industries of the tourism and hotel trade, and as  the honorary president of the association of the lecturers in the tourism association (TTNetwork). The association emerged from a DSFT long-term course on "continuing vocational training at the workplace in the company" with Prof. Dr. Franz Decker, Professor of Business Education at the Weingarten University of Applied Sciences.

The final discussion consisted of TTNetwork association board member Peter Becker, the chairman of the scientific advisory board of NEFTE (Network For Teaching Entrepreneurship) e.V. Prof. Wolf-Dieter Hasenclever (retired president of the Lower Saxony State Office for School Development and Teacher Training) and Detlef Elss, member of the executive committee and honorary member of the Entrepreneurs' Association of Northern Germany Mecklenburg-Schwerin e.V., and under the moderation of Prof. Dr. Heike Bähre. The discussion focused on the the project results in respect to new "Digital Corona School Leaving Generation 2021" and the current demands on teacher training. Prof. Hasenclever quoted Prof. Dr. Ludger Wößmann of the ifo Institute: "Today, no one can say which job profiles will be in demand in 20 years. The digital transformation and artificial intelligence will make many jobs and job profiles obsolete. We need to prepare children and young people for the fact that they will not be doing the same jobs between 20 and 67. Rather, they must learn to adapt again and again." At the same time, he said, the world of work is undergoing fundamental change; it is becoming more diverse, digital, and inclusive. In this transformation, the players have to face the major changes; including: Sustainability, globalization, digitalization. The panellists agreed with the audience that the "WBL Accelerator" project could contribute with the materials of the developed training program, in particular for medium-sized companies who require support to meet the growing shortage of qualified workers they require.

There was also lively networking during the event to link the WBL Accelerator project with other European projects: for example, Alexandra Wachholz from DSFT referred to her project "The Next Tourism Generation (NTG) Alliance", Anja Kirchner from the Mecklenburg-Vorpommern business associations to the project "vierpunkteins - Digital Learning in Education and Training", and Gwenola Nusser and Oliver Jentsch from hiba Impulse Berlin to the project "HoGa ITecQ".

Vocational school teacher Stefanie Boes of Friedrich List Berufskolleg Herford thanked the organizers for "the informative and interesting event" and referred to what she had just experienced (www.wblaccelerator.eu ), namely not wanting to neglect the topic of training in Europe with her students in the future and referring her students to funding programs that help them to make better use of Europe-wide mobility in vocational education and training and to develop their IT skills in the process. The event program is available here.

Screenshot während der Präsentation